Strukturelle Prävention
Die Deutsche Aidshilfe ist das bundesweite Netzwerk der Kompetenzen für die strukturelle Prävention und Gesundheitsförderung im Kontext von HIV/Aids. Sie verbindet Fach- und Betroffenenkompetenz miteinander und bindet ihre Zielgruppen in die Arbeit ein. Deshalb beansprucht sie Mitsprache und mischt sich ein, wenn Verhältnisse und Entscheidungen das Leben mit HIV/Aids und Hepatitis sowie die Prävention betreffen - in Deutschland und auch international.
Ziel der Deutschen Aidshilfe ist, dass die Gesellschaft als Ganze und jede*r Einzelne informiert, selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit den Risiken von HIV/Aids, Hepatitis und anderen sexuell und beim Drogenkonsum übertragbaren Infektionen umgehen kann. Das heißt im Einzelnen:
- Sie will Menschen dazu befähigen und es ihnen ermöglichen, in möglichst vielen Situationen sich selbst und andere schützen zu können und zu wollen.
- Sie will Menschen mit HIV/Aids und Hepatitis dazu befähigen und es ihnen ermöglichen, ihr Recht auf Selbstbestimmung, Teilhabe und Solidarität umfassend zu verwirklichen.
- Sie will, dass Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport wie auch die Subkulturen, Szenen, Familien, Freund*innen und Partner*innen verantwortungsvoll und solidarisch mit den Bedrohten und Betroffenen umgehen.
Der Bundesverband nimmt das Verhalten Einzelner ebenso in den Blick wie die Verhältnisse, in denen sie leben, und nimmt darauf im Sinne ihrer Ziele Einfluss, etwa durch Einwirken auf Strukturen, durch Antidiskriminierungs-, Emanzipations- und Menschenrechtsarbeit sowie durch Selbstwertstärkung, die Vermittlung von Werten und die Förderung von Kompetenzen. Die Vorbeugung von HIV-Übertragungen (Primärprävention), die Förderung der Gesundheit HIV-Positiver, damit sie nicht krank werden (Sekundärprävention) und die Erhaltung der Lebensqualität von Erkrankten (Tertiärprävention) bilden in ihrer Arbeit eine Einheit, "negativ bleiben" und "positiv leben" gehören für uns zusammen.