Das Kuratorium der Aidshilfe NRW
HIV und Aids sind und bleiben auch nach über 40 Jahren aktuelle Themen. In der Vergangenheit konnten gute Erfolge in der Präventionsarbeit erzielt werden. Dies liegt nicht zuletzt an dem positiven Zusammenwirken der staatlichen Stellen und den Aidshilfen in Deutschland.
Den Aidshilfen kommt bei der HIV-Prävention eine besondere Bedeutung zu, weil sie sich an die Zielgruppen wendet, auf die anteilsmäßig der größte Teil der Infektionen fällt (schwule Männer, Menschen mit Migrationshintergrund, Drogen gebrauchende Menschen und Menschen in Haft).
Die Aidshilfen werden vor Ort an erster Stelle als Träger der Prävention und Hilfe wahrgenommen. Ihr Engagement steht für eine solide, zielgruppennahe Prävention, eine fundierte und praxisnahe Beratung sowie eine professionelle und individuelle Betreuung. Um immer wieder auf das Thema Aids aufmerksam zu machen, ist auch die Aidshilfe NRW auf die Unterstützung prominenter Menschen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens angewiesen, die hinter den Zielen der Aidshilfearbeit stehen, und diese in ihrem Bereich, nach ihren Möglichkeiten unterstützen.
Aus diesem Grund hat der Landesvorstand der Aidshilfe NRW ein Kuratorium berufen. Die Mitglieder des Kuratoriums werden den Vorstand beraten und die Verbandsarbeit der Aidshilfe NRW unterstützen. Mit ihrem Engagement setzen sie ein Zeichen für die Solidarität mit den Menschen mit HIV und Aids und machen darauf aufmerksam, wie notwendig die Unterstützung der Aidshilfearbeit durch die Bevölkerung ist.
Mitglieder im Kuratorium
Seit 2009 ist der gebürtige Düsseldorfer Pit Clausen Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld. Bei der Stichwahl zur Kommunalwahl 2014 wurde er mit 55,9 Prozent der Stimmen für weitere sechs Jahre wiedergewählt. Bei der Kommunalwahl 2020 gewann Clausen erneut in der Stichwahl die Wahlen und ist seitdem in seiner 3. Amtszeit Oberbürgermeister von Bielefeld. Pit Clausen ist seit 2016 Vorsitzender des Städtetages Nordrhein-Westfalen.
Sich selbst bezeichnet er als „ostwestfalisierten Rheinländer“, der mit seinem Lebenspartner aus Überzeugung seit seinem Studium in der Stadt lebt, die es nach einer bekannten Verschwörungstheorie überhaupt nicht gibt. Rund 330.000 Bielefelder*innenwissen es besser und schätzen die besondere Bielefelder Lebensqualität in einer (ent)spannenden StadtParkLandschaft. Die konsequente Weiterentwicklung Bielefelds als exzellentem Hochschul- und Wissenschaftsstandort liegt dem Juristen daher besonders am Herzen und ist ein thematischer Schwerpunkt seiner politischen Arbeit.
Der Aidshilfe Bielefeld ist er seit vielen Jahren treuer Unterstützer und stets zur Stelle, wenn es um den Erhalt der Aidshilfeangebote oder auch um Grundsätzliches, wie beispielsweise um ein tolerantes und respektvolles Miteinander in der Stadtgesellschaft, geht. 2012 berief ihn unser Landesvorstand in das Kulturatorium der Aidshilfe NRW.
Daniel Deimel hat eine Forschungsprofessur für Gesundheitsförderung und Prävention an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Nürnberg inne. Er ist außerdem Gastwissenschaftler am LVR-Klinikum Essen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Deimel ist Dipl. Sozialarbeiter, hat ein Masterstudium in der Suchtprävention und Suchttherapie (M.Sc.) absolviert und ist in Rehabilitationswissenschaften promoviert (Dr. phil). Er ist ausgebildeter Supervisor und Coach (DGSv). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der sozialwissenschaftlichen HIV- und Suchtforschung, der Projektentwicklung und -evaluierung, insbesondere im Bereich der Gesundheitsförderung für gefährdete und marginalisierte Gruppen, der Drogen- und HIV/Aids-Dienste und der evidenzbasierten Sozialarbeit.
Als ausgewiesener Experte für sozialwissenschaftliche Suchtforschung, HIV/Aids-Forschung sowie Evidenzbasierter Sozialer Arbeit berief ihn der Landesvorstand der Aidshilfe NRW in das Kuratorium der Aidshilfe NRW.
Jascha Habeck ist seit Januar 2024 Referatsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Pressesprecher beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. Zuletzt war er als Head of Press & Events bei der Kommunikationsagentur Squirrel & Nuts tätig. Davor leitete er über drei Jahre die Kommunikation bei der Handwerkskammer zu Köln. Habeck hat außerdem über zehn Jahre als Moderator für verschiedene Sendungen beim Westdeutschen Rundfunk, beim Hessischen Rundfunk und beim ZDF gearbeitet.
Die Arbeit regionaler Aidshilfen unterstützt Habeck seit seiner Studienzeit in Dortmund. Der Diplom-Sozialpädagoge hat sein Praxisemester bei der AIDS-Hilfe im Kreis Soest absolviert, war Mitglied der AIDS-Hilfe Frankfurt und ist aktuell regelmäßig als Ehrenamtlicher für den Checkpoint der Aidshilfe Köln im Einsatz.
"Die Medizin ist eine soziale Wissenschaft, und die Politik ist nichts weiter als Medizin im Großen." Dieses Zitat stammt von Rudolf Virchow. Auf die Frage, was schöner sei, als Arzt zu arbeiten oder als Politiker, entgegnet Rudolf Henke, dass er als Arzt natürlich direkter helfen könne und unmittelbare Erfolge habe. Aber auch in der Gesundheitspolitik gehe es ja um Medizin, „im Großen" sozusagen - denn an den dort getroffenen Entscheidungen hänge die Entwicklung des kompletten Gesundheitssystems. Ein bisschen ärztlicher Sachverstand sei da sicher hilfreich.
Der in der Nähe von Düren geborene Henke war lange Jahre Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie am St.-Antonius-Hospital Eschweiler. Er ist seit 2007 1. Vorsitzender des Marburger Bundes -Bundesverband- und seit 2011 Präsident der Ärztekammer Nordrhein. 1995 bis 2009 war er Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen, ab 2005 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Von 2009 bis 2021 war er Mitglied des Deutschen Bundestags und war dort Mitglied der Ausschüsse für Gesundheit sowie für Bildung und Forschung.
Rudolf Henke ist seit 2007 Mitglied des Kuratoriums der Aidshilfe NRW.
Der gebürtige Ostwestfale lebt seit Jahren in Köln und ist aus der schwul-lesbischen Community der Domstadt, des ganzen Landes nicht wegzudenken. Er studierte in Münster, arbeitete dann für den Bundestagsabgeordneten Volker Beck und war 2006 bis 2010 Landesvorsitzender der GRÜNEN in NRW. Seit 2010 ist er Mitglied des Landtags. Er ist Sprecher im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie und darüber hinaus Mitglied in den Ausschüssen für Arbeit, Gesundheitz und Soziales sowie für Kultur un Medien und im Wissenschaftsausschuss. Sein Steckenpferd ist die Kultur, Ausstellungen, Konzerte und vor allem neue und alte – am liebsten deutsche – Filme. Regelmäßig lädt er ein zum Grünen Kino ins Kölner Filmhaus.
Von Anfang an engagiert sich Arndt Klocke für die Aidshilfe, in Münster, in Köln und auch immer wieder auf Landesebene. Seit 2012 ist er Mitglied des Kuratoriums der Aidshilfe NRW.
Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 zog er über die Landesliste seiner Partei in den 17. Landtag Nordrhein-Westfalens ein. Er wurde von der FDP-Landtagsfraktion zum Sprecher für die Themen Innovationen und Start-ups und zum Sprecher für Drogenpolitik gewählt. Er setzte sich für die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken ein. Nach der Landtagswahl 2022 schied er aus dem Landtag aus und kündigte an, sich vorerst seiner Aufgabe als Honorarkonsul und beruflich neuen Aufgaben widmen zu wollen.
Als drogenpolitischer Sprecher seiner Landtagsfraktion vertrat er die Legalisierung von Cannabis. "Das Selbstbestimmungsrecht des Bürgers umfasst seiner Meinung nach auch seine Konsumentscheidung von Genussmitteln." Diese Aussage macht ihn zu einem spannenden Gesprächspartner für die Aidshilfe NRW.
Nachdem der Landesverband in ihm auch in anderen Themenfeldern einen engagierten Unterstützer gefunden hat, hat der Landesvorstand ihn im Jahr 2019 in das Kuratorium der Aidshilfe NRW berufen.
Prof. Dr. Elisabeth Pott leitete von 1985 bis 2015 als Direktorin die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung [BZgA] in Köln. Als Bundesgesundheitsministerin stellte Rita Süssmuth die Weichen für die liberale und erfolgreiche HIV/Aids-Politik in Deutschland. Mit ihrem Satz „Wir bekämpfen die Krankheit, nicht die Kranken“ prägte sie frühzeitig einen aufgeklärten Umgang mit HIV/Aids in Deutschland. Das setzte Elisabeth Pott in der BzGA mit medienwirksamen Werbekampagnen mit der Allgemeinbevölkerung als Zielgruppe um. Durch die enge Zusammenarbeit der BzGA mit der Deutschen Aidshilfe und der konsequenten Aufteilung der Zielgruppen - Deutsche Aidshilfe für die hauptbetroffenengruppen und BzGA für die Allgemeinbevölkerung - trug sie maßgeblich zum Erfolg der HIV/Aids-Präventionsarbeit in Deutschland bei.
Nach Ende ihrer beruflichen Tätigkeit für die BZgA übernahm sie den Vorsitz im Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung. Zwischen 2011 und 2017 leitete sie den Bundesfachausschuss Gesundheit der FDP. Von August 2018 bis Februar 2021 war Prof. Dr. Elisabeth Pott unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA).
Prof. Dr. Pott engagierte sich bereits seit der Gründung des Kuratoriums der Aidshilfe NRW als beratendes Mitglied und gehört dem Gremium seit 2018 nun auch formal an.
Anlässlich der Kuratoriumssitzung am 27. März 2014 in Düsseldorf nahm der Landesvorstand Elke Slawski-Haun als neues Mitglied in das Kuratorium auf. Die studierte Psychologin war von 1987 bis 1993 im Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen als Leiterin des Aids-Referats tätig.
Zwischen 1987 und 1993 wurden wichtige gesundheitspolitische Weichenstellungen für die Aidsprävention und den Abbau von Diskriminierungen vorgenommen. "Prävention statt Repression" lautet hier das Stichwort. Hervorzuheben sind der Aufbau der Beratungs- und Präventionsstrukturen in NRW, die Förderung der Aidshilfen und die Einrichtung der Landeskommission AIDS.
Von 2009 bis 2013 übernahm Elke Slawski-Haun erneut die Zuständigkeit für den Aidsbereich. In dieser Zeit wurde unter ihrer Leitung mit den relevanten Akteur*innen ein Landeskonzept zur Weiterentwicklung der HIV/Aidsprävention in NRW mit dem Schwerpunkt "Neuinfektionen minimieren" erarbeitet und auf den Weg gebracht, das auch die Zukunft prägen wird. Zuletzt hat sie als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Aidsprävention - HIV/STI in NRW intensiv die Vernetzung der Akteur*innen der HIV/Aidsprävention von Land, Kommunen und freien Trägern unterstützt und damit der Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen zu einer neuen Qualität mitverholfen. Zu ihrem Einstand sagte Elke Slawski-Haun, Aidsprävention und der Abbau von Vorurteilen und Ängsten bräuchten einen langen Atem. "Deshalb setze ich mich auch nach meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben weiterhin für Menschen mit HIV und Aids ein."
Prof. Dr. Michael Stricker stammt aus Marl und studierte Wirtschaftswissenschaften in Paderborn und Uppsala (Schweden). Er arbeitete zunächst als Bankkaufmann bei der Commerzbank, war dann als Wirtschaftsprüfer, Controller und schließlich als Projektmanager und Geschäftsführer für diverse Wirtschaftsunternehmen tätig. 2004 nahm Stricker seinen ersten Lehrauftrag an der Universität Duisburg-Essen an und promovierte in Soziologie in Duisburg. Er folgte 2005 dem Ruf der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, wo er Professor für Unternehmensführung und Personalentwicklung im Non-Profit-Bereich sowie Studiendekan des Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit wurde. 2007 wechselte Stricker an die Duale Hochschule Baden-Württemberg und lehrte dort Gesundheits- und Sozialmanagement am Campus Bad Mergentheim. Zum Wintersemester 2009/2010 folgte er dem Ruf der Fachhochschule Bielefeld im und vertritt im Fachbereichs Sozialwesen das Lehrgebiet Sozialmanagement.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Bürgergesellschaft mit ihrer Entwicklung und Struktur sowie den Problemen und Chancen des bürgerlichen Engagements, die er systematisch, international vergleichend und öffentlichkeitswirksam erfasst und untersucht. Neben seinen wissenschaftlichen Aufgaben ist Stricker seit mehr als 30 Jahren in unterschiedlichen Funktionen in Wohlfahrtsverbänden aktiv. Im Kuratorium der Aidshilfe NRW ist er seit 2012 und auch bringt er seine Expertise engagiert ein.
Claus Vinçon wurde in Hamburg geboren, lebt aber seit vielen Jahren in Köln, wo er aus der schwulen Community nicht wegzudenken ist. Unvergessen seine mit Stephan Runge produzierte Köln-Hymne "Der geilste Arsch der Welt". Vinçon ist freiberuflich als Schauspieler, Produzent und Regisseur tätig. Außerdem arbeitet er als Drehbuchautor für verschiedene Comedy-Serien. Er hatte sein erstes Engagement an den Hamburger Kammerspielen und am Thalia Theater. Es folgten weitere Engagements an Theatern in Heidelberg, Konstanz, Kiel und Köln. 1992 war er als Co-Produzent und Regisseur der Puppenshow "Kondom des Grauens" tätig. Seit Dezember 1995 (Folge 526) war Claus Vinçon als "Georg 'Käthe' Eschweiler" in der "Lindenstraße" dabei.
Neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur bei Theater und Fernsehen arbeitet Vinçon insbesondere als Drehbuchautor. Er war Mitautor der "Schmidt Mitternachtsshow" auf NDR 3 und Autor für Hella von Sinnens Soloprogramm "Ich bremse auch für Männer". Auch für die RTL-Sitcom "Die Camper" und die ZDF-Show "April-Hailer-Show" schrieb er die Drehbücher.
2012 berief ihn der Landesvorstand in das Kuratorium der Aidshilfe NRW. Nicht erst seitdem kommt er also vom Drehort "Lindenstraße" ab und an in der Landesgeschäftsstelle in der Kölner Lindenstraße vorbei.
