Ehrenamtliches Engagement ist merk|würdig!
Zahlreiche Mitgliedsorganisationen der Aidshilfe NRW arbeiten ausschließlich oder überwiegend ehrenamtlich. Das Engagement der Ehrenamtlichen ist aber auch in den größeren Aidshilfen mit mehreren Angestellten einen unverzichtbarer Teil der Arbeit. Allein in den 29 Aidshilfen, die durch das Land NRW und die jeweiligen Kommunen anteilig gefördert werden, arbeiten neben den über 200 Angestellten über 1.600 ehrenamtlich Engagierte, die sich im Jahresdurchschnitt mit etwa 100.000 Stunden für unsere Arbeit eingesetzt haben.
Ehrenamtliche sind als Vorstände tätig, setzen kreative Präventionsaktionen um, sie bieten Information und Beratung, sie informieren Interessierte an Infoständen und sie begleiten Menschen mit HIV. Sie ermöglichen Gespräche mit Menschen, die Unterstützung suchen, auf gleicher Augenhöhe. Gleichzeitig sind sie Beispiel, wie ein vorurteilsfreier Umgang mit HIV/Aids gelebt werden kann, und wirken so auch in die Gesellschaft.
Ehrenamt ist aber auch die Entwicklung neuer Ideen in der Prävention, die Durchsetzung der Interessen unserer Zielgruppen, die Leitung der Aidshilfe-Organisationen, das Streiten für die Unterstützung durch die Politik, der Einsatz für Akzeptanz und Solidarität aber auch das Einbringen von beruflich erworbenem Know-how in die Aidshilfearbeit.
Wo auch immer ehrenamtlich Engegierte ihre freie Zeit einsetzen, haben sie sich dagegen entschieden, alles so hinzunehmen, wie es ist. Sie sind aktiv, sie beteiligen sich, und sie gestalten mit, wie wir alle in Zukunft mit HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Infektionen umgehen werden. Sie sind ein unverzichtbarer Teil der Aidshilfe!
Mit dem Ehrenamtspreis "merk|würdig" zeichnet die Aidshilfe NRW seit 2007 Menschen aus, die durch ihr ehrenamtliches Engagement besonders hervortreten und die Aidshilfearbeit in Nordrhein-Westfalen stark beeinflusst und geprägt haben.
Die Preisträger*innen seit 2007
Renate Hermanns (JES NRW)
Sich für eine von Akzeptanz geprägte Drogenarbeit und humane Drogenpolitik einzusetzen, war und ist für Renate Hermanns ein zentraler Aspekt ihres Engagements bei JES. Ob in den Anfängen ihrer Tätigkeit beim Kontaktladenprojekt in Düsseldorf 1996, als Gründungsmitglied von JES NRW 2004 oder ihrer Vorstandstätigkeit bei JES NRW seit 2010. Ob Substitutionsangebote, Spritzenvergabe und Spritzentausch, niedrigschwellige Kontaktläden, Diamorphinvergabe, Entkriminalisierung drogengebrauchender Menschen, Drug-Checking, Perspektiven für älter werdende Drogengebraucher*innen, Öffentlichkeitsarbeit von JES NRW oder die Weiterentwicklung der Selbsthilfestrukturen in NRW: die Liste der Themen ihres ehrenamtlichen Engagements für drogengebrauchende und substituierte Menschen sowie für Ehemalige wie Renate selber ließe sich weiter fortführen. Ohne ihr Engagement wäre die Drogenselbsthilfe in NRW mit Sicherheit nicht da, wo sie heute ist. Ihre Beharrlichkeit und die Fähigkeit, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn dicke Bretter gebohrt werden müssen, sei es für die Verbesserung der Lebenssituation von Drogen gebrauchenden Menschen oder die Finanzierung der bestehenden Selbsthilfestrukturen und deren Weiterentwicklung verdient größten Respekt und Anerkennung.
Christoph Weber (Aidshilfe Wuppertal)
Seit zwanzig Jahren ist Christoph Weber Vorstandsmitglied der Aidshilfe Wuppertal und hat mit seinem kontinuierlichen Engagement in den vergangenen Jahrzehnten die Arbeit und Weiterentwicklung der Aidshilfearbeit in Wuppertal geprägt. Neben dem Schwerpunkt Finanzierung der Aidshilfearbeit insbesondere auf kommunaler Ebene aber auch darüber hinaus, ist es ihm wichtig, das Leistungsspektrum der Aidshilfe immer wieder neu auszurichten und Kooperationspartner für die zielgruppenspezifischen und regional erforderlichen Angebote zu finden. Bestes Beispiel hierfür ist die Einrichtung einer Beratungsstelle für Menschen mit Migrationsgeschichte im Stadtgebiet von Remscheid. Christophs Kommunikationsstärke, seine Fähigkeit zum erfolgreichen Netzwerken und das Wissen darum, wie wichtig Know-how-Transfer für die Aidshilfe und ihre Kooperationspartner*innen ist, sind neben seiner Geduld und gelassenen Ausdauer von unschätzbarem Wert. Sein fundiertes Wissen um die Entwicklung und Geschichte des Vereins macht ihn zum institutionellen Gedächtnis der Wuppertaler Aidshilfe. Neben seinem Engagement in Wuppertal ist er auch überregional und landesweit vielfältig vernetzt, seit langem stellt er dem Landesverband sein finanzielles und buchhalterisches Know-how als Kassenprüfer zur Verfügung. Er ist offen für Veränderungen in der Aidsarbeit, wach in Hinblick auf gesellschaftspolitische Entwicklungen, werbend bei der Politik sowohl auf kommunaler als auch überregionaler Ebene und dialogorientiert mit Kooperationspartner*innen und Verbänden.
Christian Hillen (Aidshilfe Düsseldorf)
Seit 2013 engagiert sich Christian Hillen bei POSITHIV HANDELN dafür, dass Menschen mit HIV selbstbestimmt und selbstbewusst leben können. Christian Hillen begann zunächst, sich an der Öffentlichkeitsarbeit von POSITHIV HANDELN zu beteiligen, übernahm jedoch schnell eine Vielzahl anderer Aufgaben. Seit 2018 ist er gewählter Sprecher von POSITHIV HANDELN. Diese zeitintensive Aufgabe umfasst sowohl die Repräsentation HIV-positiver Menschen in Politik und Öffentlichkeit als auch die Mitwirkung an zahlreichen Veranstaltungen, Tagungen und Vernetzungstreffen. Darüber hinaus ist er an der Organisation der landesweiten Positiventreffen beteiligt und ist Vorstand der Aidshilfe Düsseldorf. Als Urgestein der Positiven-Selbsthilfe übt Christian Hillen seine ehrenamtliche Arbeit mit vollem Einsatz aus. All die Zeit und Energie investiert er mit dem Ziel, langfristig Diskriminierung und Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen abzubauen. Christian Hillen konnte bereits viel dazu beitragen.
Merét und Joél Brand
Die Geschwister Merét und Joél Brandt Joél engagieren sich in der Aidshilfe Westmünsterland in Ahaus. Anders als bei den meisten Ehrenamtlichen der Aidshilfe begannen sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit bereits im jugendlichen Alter. Anfangs halfen sie bei kleineren Aufgaben mit, im Laufe der Zeit wurden sie für die Arbeit in der Aidshilfe unentbehrlich. Mittlerweile liegt ihr Aufgabenbereich hauptsächlich bei der Organisation und Planung von Projekten und Veranstaltungen der Aidshilfe Westmünsterland. Auch außerhalb der Aidshilfe setzten sich beide für Menschen mit HIV ein, indem sie im privaten und beruflichen Umfeld über HIV aufklären. Bemerkenswert sind Meréts und Joéls Ausdauer, Organisationsfähigkeit und die Selbstverständlichkeit, ihr Ehrenamt mit Arbeit, Studium bzw. Vollzeitjob und Privatleben zu vereinbaren. Hochmotiviert stellen sie sich so der Herausforderung, Diskriminierung und Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen in ländlichen Regionen langfristig abzubauen und mehr Aufklärung und Akzeptanz rund um das Thema HIV zu verbreiten.
Elke Anuebunwa (Aidshilfe Essen)
Aufgrund ihrer eigenen Krankheitsgeschichte und persönlichen Erfahrungen in der Selbsthilfe kam Elke Anuebunwa zur Aidshilfe Essen. Seit 2014 engagiert sie sich hier ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen. Sie leitet die XXelle-Frauengruppe und beteiligt sich an den ruhrgebietsweiten Frauentreffen und steht im ständigen Austausch mit ihren Kolleg*innen in der Region. Auch im Projekt NEKABENE für Menschen mit Migrationshintergrund ist sie aktiv. Mehrfach begleitete sie die Genesungsreisen der Aidshilfe Essen und unterstützte besonders die behinderten Teilnehmer*innen. 2016 initiierte sie die Kreativgruppe, motiviert andere, mitzumachen und leitet die Gruppe seit Jahren eigenständig. Als spätdiagnostizierte HIV-positive Frau steht sie regelmäßig als Ansprechpartnerin und Peer zur Verfügung, so in der Sprechstunde der Aidshilfe in der Essener HPSTD-Ambulanz, in Schul- und Ausbildungsklassen, bei "Kein Aids für alle" der Deutschen Aidshilfe sowie in öffentlichen Veranstaltungen und an Infoständen. Ihr fachliches Know-how stellt sie auch bei der Erstellung von Medien zur Verfügung. Darüber hinaus ist sie über die Koordinationsstelle Wiese in der Begleitung von Selbsthilfegruppen von Krebserkrankten aktiv.
Alfred Quante (Aidshilfe Hamm)
Seit Anfang der 1990er Jahre engagiert Alfred Quante sich als Vereinsmitglied in der Aidshilfe Hamm, über 20 Jahre als Mitglied des Vorstands. Nach einem berufsbedingten Umzug nach Kleve blieb er seiner dennoch Aidshilfe treu und scheute sich nicht, auch für viele Präsenztermine lange Fahrzeiten in Kauf zu nehmen. Im Rahmen seiner Vorstandsarbeit war ihm die landes- und bundesweite Vernetzung der Aidshilfe ein besonderes Anliegen. Inhaltlicher Schwerpunkt seiner Arbeit war die Drogen- und Haftarbeit. Er vertrat nicht nur die Aidshilfe Hamm im Landesarbeitskreis Drogen/Haft, sondern er besuchte und betreute auch Inhaftierte in den Justizvollzugsanstalten Geldern und Kleve. Klassische Beratungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit fielen ebenso in seine Zuständigkeit wie Arbeitssicherheit und Datenschutz. In der Zeit ohne hauptamtliche Leitung übernahm die Verantwortung für die hauptamtlichen Kolleg*innen.
Jule Frielingsdorf (Aidshilfe Paderborn)
Jule Frielingsdorf begann ihr Ehrenamt im Jahr 2012 mit einem Praktikum in der Aidshilfe Paderborn, welches sie im Rahmen ihres Studiums der Sozialen Arbeit absolvierte. Seitdem engagiert sie sich in verschiedensten Bereichen des Verbands. Als Teil des Präventionsteams f?hrt sie mit vielen Schulklassen, außerschulischen Gruppen, Menschen mit Behinderung und Fachkräften aus sozialen, pädagogischen und pflegerischen Arbeitsfeldern Präventionsveranstaltungen durch. Seit April 2013 ist sie Mitglied des geschäftsf?hrenden Vorstands der Aidshilfe Paderborn und bekleidete dort von 2015 bis 2019 auch das Amt der ersten Vorsitzenden. Durch ihre Tätigkeit in der Aidshilfe Paderborn und der Begleitung von HIV-positiven Frauen setzt sie sich im Rahmen von XXelle auch auf Landesebene für die Belange, Bedarfe und Themen von Frauen mit HIV ein.
Ehrenamtliche der KLEiNEN Show (Aidshilfe Köln)
Jedes Jahr kreiert das ehrenamtliche Präventionsteam des Checkpoints der Aidshilfe Köln eine eigene Show. Mit kreativer Energie und großem Engagement seitens der Ehrenamtlichen entsteht so ein 180-minütiges Programm, das als niedrigschwelliges Come-In-Angebot dient, und das bereits seit 2011. Bei knapp 100 Plätzen im Café Bach der Aidshilfe Köln ist die Nachfrage ist größer als das Angebot. Das Bühnenprogramm der KLEiNEN SHOW ist LGBTTIQ*-Kultur pur. Die Show ist ein Ort der Lebensstilakzeptanz und der gesellschaftlichen Diversität. Neben der Unterhaltung werden präventive und gesellschaftspolitische Akzente gesetzt. Die Show dient zur Akquise von Ehrenamtlichen ebenso wie als teambildende Maßnahme. Vor allem ist die Show aber ein Publikumsmagnet mit viel Freude für Mitwirkende wie Gäste - im besten Sinne Präventainment.
Ralf Terjung (AIDS-Initiative EN)
Basis jeder erfolgreichen Vereinsarbeit ist neben dem Engagement der aktiven Mitglieder die kontinuierliche Arbeit des Vorstands. Ralf Terjung ist seit Gründung der AIDS-Initiative EN im Jahr 1998 Mitglied des Vereinsvorstands und damit eine verlässliche Konstante. Darüber hinaus betreut er seit fast 25 Jahren die fünf Spritzenautomaten im Ennepe-Ruhr-Kreis, die in Witten, Schwelm, Ennepetal, Herdecke und Hattingen stationiert sind. Auch dieses unermüdliche und zuverlässige Engagement im Sinne Drogen konsumierender Menschen verdient unsere höchste Anerkennung.
Christoph Hassel (Aidshilfe Bochum)
Als PrEP-Aktivist engagiert sich Christoph Hassel seit langem für den Zugang zu diesem wichtigen Baustein der HIV-Prävention. Dabei informiert er nicht nur über die Prä-Expositions-Prophylaxe, sondern setzt mit seinem persönlichen Auftreten deutliche Zeichen gegen ausgrenzende und diskriminierende Äußerungen gegen Menschen, die sich für die PrEP interessieren oder sie bereits nutzen. Er macht deutlich, dass es beim Einsatz der PrEP nur um Wissen und Fakten geht. Es bedarf auch einer selbstbewussten und starken Haltung für eine selbstbestimmt gelebte Sexualität. Durch seine authentischen Berichte über eigene Erfahrungen macht er den Nutzen der PrEP greifbar und erreicht damit viele Menschen, die sich sonst nicht mit der PrEP auseinandergesetzt hätten. Darüber hinaus wurde er zum entscheidenden Impulsgeber für das PrEP-Angebot in der Aidshilfe Bochum im WIR.
Lucy Njonjo (Netzwerk MiSSA NRW)
Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen engagiert sich Lucy Njonjo im Netzwerk MiSSA NRW - Migration und HIV, um in ihrer Community strukturelle Prävention zu ermöglichen und durchzuführen. Lucy Njonjo war bereits vor ihrem Ehrenamt für die Aidshilfe Essen bei der Aidsberatung der Caritas aktiv. Für MiSSA stellt sie sich als Peer zur Verfügung, gestaltete den Projektaufbau der kommunalen Gesundheitsbotschafter*innen mit und beteiligt sich zudem im kommunalen Peer-to-Peer-Projekt der Kampagne „Kein Aids für alle“ der Deutschen Aidshilfe. Ihr Aufgabenfeld reicht von der Durchführung von Interviews zur Evaluation der Testbereitschaft in der Community über die Begleitung von anderen Migrant*innen aus Subsahara-Afrika zu Testangeboten oder zur HIV-Ambulanz, Informationsveranstaltungen und Begleitung des Frauencafés in der Zentralen Aufnahmestelle in Fischlaken (ZAS) bis hin zu Öffentlichkeitsaktionen mit der Aidshilfe.
George Duncan (Netzwerk MiSSA NRW)
Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen engagiert sich George Duncan im Netzwerk MiSSA NRW - Migration und HIV, um in seiner Community strukturelle Prävention zu ermöglichen und durchzuführen. George Duncan war vor seinem Ehrenamt für die Aidshilfe Essen in der Mülheimer Community engagiert. Von Beginn an war er an der KABP-Studie im Rhein-Ruhr-Gebiet die Testbereitschaft von MiSSA beteiligt. Sein Aufgabenfeld reicht von der Durchführung von Interviews zur Evaluation der Testbereitschaft in der Community über die Begleitung von anderen Migrant*innen aus Subsahara Afrika zu Testangeboten oder zur HIV-Ambulanz, Informationsveranstaltungen in der Zentralen Aufnahmestelle in Fischlaken (ZAS) und anderen Flüchtlingsunterkünften bis hin zu Öffentlichkeitsaktionen mit der Aidshilfe.
Mamadou Moussa Conde (Netzwerk MiSSA NRW)
Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen engagiert sich Mamadou Moussa Conde im „NETZWERK MiSSA NRW - Migration und HIV“, um in seiner Community strukturelle Prävention zu ermöglichen und durchzuführen. Mamadou Moussa Conde war von Beginn an der KABP-Studie im Rhein-Ruhr-Gebiet beteiligt und sprach durch seine gewinnende Art vor allem auch den eher jugendlichen Teil der Community an. Als junger Muslim bringt er zusätzlich noch den Blickwinkel seiner Religion mit ein. Sein Aufgabenfeld reicht von der Durchführung von Interviews zur Evaluation der Testbereitschaft in der Community über die Begleitung von anderen Migrant*innen aus Subsahara Afrika zu Testangeboten, Informationsveranstaltungen in der Zentralen Aufnahmestelle in Fischlaken (ZAS) und anderen Flüchtlingsunterkünften bis hin zu Öffentlichkeitsaktionen mit der Aidshilfe.
Heidemarie Eigenfeld (Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln)
Heidemarie Eigenfeld ist seit langem Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln tätig. Das Angebot richtet sich an Frauen, ob HIV-positiv oder nicht, mit und ohne Migrationsgeschichte, deren Wahlfamilien, An - und Zugehörige. Hier informieren sie sich zu HIV und Aids, aber auch zu Schwangerschaft, Verhütung und zu vielen anderen Fragen. Hier werden Selbsthilfe gelebt und die Erfahrungen von inzwischen drei Generationen geteilt.
Nicole Bachmann (Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln)
Nicole Bachmann ist seit langem Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln tätig. Das Angebot richtet sich an Frauen, ob HIV-positiv oder nicht, mit und ohne Migrationsgeschichte, deren Wahlfamilien, An - und Zugehörige. Hier informieren sie sich zu HIV und Aids, aber auch zu Schwangerschaft, Verhütung und zu vielen anderen Fragen. Hier werden Selbsthilfe gelebt und die Erfahrungen von inzwischen drei Generationen geteilt.
Mariette Heckeres (Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln)
Mariette Heckers ist seit langem Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln tätig. Das Angebot richtet sich an Frauen, ob HIV-positiv oder nicht, mit und ohne Migrationsgeschichte, deren Wahlfamilien, An - und Zugehörige. Hier informieren sie sich zu HIV und Aids, aber auch zu Schwangerschaft, Verhütung und zu vielen anderen Fragen. Hier werden Selbsthilfe gelebt und die Erfahrungen von inzwischen drei Generationen geteilt.
Rolf Kursawe (Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln)
Rolf Kursawe ist seit langem Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln tätig. Das Angebot richtet sich an Frauen, ob HIV-positiv oder nicht, mit und ohne Migrationsgeschichte, deren Wahlfamilien, An - und Zugehörige. Hier informieren sie sich zu HIV und Aids, aber auch zu Schwangerschaft, Verhütung und zu vielen anderen Fragen. Hier werden Selbsthilfe gelebt und die Erfahrungen von inzwischen drei Generationen geteilt.
Durch das ehrenamtliche Engagement von allen konnten und können sich schwierige Lebensumstände der Frauen und deren Familien stabilisieren und neue Perspektiven und biografische Ansätze entwickeln. Mit viel Liebe, Respekt, Humor und Einfühlungsvermögen helfen sie den Kindern – meist von alleinerziehenden Müttern mit Flucht- und Migrationsbiografie – bei den Hausaufgaben, geben Nachhilfe, betreuen die Kinder bei Gruppentreffen oder den beliebten Wochenendfahrten, unterstützen, moderieren und organisieren die Frauengruppe, helfen beim Frauenbrunch und dem internationalen Café, geben Deutschkurse und begleiten Klientinnen als Sprachmittelnde.
Heike Hoffstädt (Aidshilfe Bergisch Gladbach)
Seit 2004 ist Heike Hoffstädt ehrenamtlich in der Aidshilfearbeit tätig. Zwölf Jahre engagierte sie sich als „Buddy“ in der Betreuung von Menschen mit HIV und deren Angehörige in der AIDS-Hilfe Leverkusen. Darüber hinaus half sie dort im Bereich der Verwaltung, machte Präventionsarbeit in Schulen und organisierte Veranstaltungen. 2004 trat sie aufgrund eines Wohnortswechsels der AIDS-Hilfe Bergisch Gladbach bei und engagiert sich hier in der Betreuer- und der Positivengruppe. Darüber hinaus organisiert sie das monatliche Frühstück und andere Angebote für Positive. Außerdem gehörte sie zeitweise dem Vorstand an, vertrat den Verein nach außen und war für Verwaltung, Finanzen, Mitgliederbetreuung und die Positivengruppe zuständig. Vor einigen Jahren übernahm sie zudem die wichtige Aufgabe Buchhaltung der Aidshilfe Bergisch Gladbach. Mit viel Herzblut und mit bewunderungswürdiger Energie engagiert sich Heike Hoffstätt für ihre Aidshilfe, ist immer ansprechbar und kämpft zudem in der Öffentlichkeit gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung der Menschen mit HIV und Aids.
Steffen Schwab (Schwules Netzwerk NRW, heute Queeres Netzwerk NRW)
Seit den 1990er Jahren engagiert sich Steffen Schwab für die schwule Emanzipationsarbeit und Selbsthilfe in und mit der Schwulen Initiative Siegen, SIS: hinter der Theke, im Beratungsteam und ein paar Jahre auch im Vorstand. Bis heute unterstützt und berät er die Siegener Community aktiv in ihrer Arbeit. Seit 1998 ist Steffen Schwab Vorstandsmitglied des Schwulen Netzwerks NRW und seit über zehn Jahren dessen Landesvorsitzender. Viele schwulenpolitische Initiativen haben die Aidshilfe NRW und das Schwule Netzwerk NRW gemeinsam entwickelt und durchgeführt. Dieser Schulterschluss ist eine tragende Säule der strukturellen Prävention in NRW. Gerade die Sichtbarkeit von Schwulen sowie die Stärkung des Ehrenamts, vor allem im ländlichen Raum, sind ihm immer wichtige Anliegen. Damit trägt er aktiv zu einer erfolgreichen Verhältnisprävention bei. Steffen Schwab ist ein verlässlicher Brückenbauer, wenn es darum geht, zwischen konträren Standpunkten zu vermitteln. Dabei bringt er seine eigene Position überzeugend ein. Der große Anteil an Mitgliedsorganisationen des Schwulen Netzwerks aus Aidshilfe- und Präventionszusammenhängen zeigt, dass dieses Selbstverständnis auch in weiten Teilen der Community Anerkennung findet. Seit vielen Jahren ist er am gemeinsamen CSD-Empfang des Schwulen Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW beteiligt, der wohl bedeutendsten und populärsten Veranstaltung beider Verbände. Mit seinen engagierten und klugen Reden leistet er einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Positionsbestimmung der Schwulen Community sowie der Aidshilfe und Positivenselbsthilfe.
Jacob Hösl (Aidshilfe Köln)
Seit über 30 Jahren engagiert sich Jacob Hösl ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen der Aidshilfe. Als Jurist hat er sich schon früh als Berater in Rechtsfragen für Klient*innen der Aidshilfe Köln zur Verfügung gestellt und darüber hinaus auch den Verein rechtlich beraten. Im von ihm mitbegründeten Juristenkreis wurden aktuelle Fragen und Probleme im Bereich des Sozial-, Arbeits-, Versicherungs- und Strafrechts für Menschen mit HIV diskutiert und beraten. Seit Beginn seiner Mitgliedschaft in der Aidshilfe Köln im Jahre 1988 ist Jacob Hösl immer wieder juristischer Ratgeber des Vereins, dessen Vorstandsmitglied er lange Jahre war und auch heute wieder ist. Im Fokus seiner anwaltlichen Tätigkeit stand und steht jedwede rechtliche Fragestellung, die sich im Zusammenhang mit einer HIV-Infektion ergibt. Dadurch wurde er über die Region Köln hinaus als Spezialanwalt für alle Fragen rund um das Thema HIV und Aids bekannt, so dass er häufig auch bundesweit die rechtlichen Interessen von positiven Menschen vertritt. Neben seiner professionellen Anwaltstätigkeit beinhalten diese Mandate nicht selten ein ehrenamtliches Engagement. Jacob Hösl hat viel dazu beigetragen, dass juristische Spezialfragen geklärt oder Rahmenbedingungen deutlich verbessert werden konnten, beispielweise im Kontext von Entschädigungszahlungen für infizierte Hämophile, strafrechtlicher Verfolgung bei einvernehmlichen sexuellen Handlungen HIV-infizierter und nicht infizierter Partner*innen, Beschäftigungsverboten für Menschen mit HIV und Aids sowie hinsichtlich sozialrechtlicher Fragestellungen bezogen auf positive Menschen.
Mathias Häde (JES NRW)
Seit über zwanzig Jahren ist Mathias Häde ehrenamtlich für die JES-Selbsthilfe der Ehemaligen, Junkies und Substituierten tätig. Er begann sein Engagement in der Bielefelder JES-Gruppe und wirkte wesentlich daran mit, JES als offizielle Vertretung der Junkie-Selbsthilfe gegenüber dem Hilfesystem und der Stadt zu positionieren. Als sachkundige Gesprächspartnerin hatte JES großen Anteil daran, das Bielefelder Aids- und Drogenhilfesystem zu einem der fortschrittlichsten weiter zu entwickeln. Neben seinen kommunalen Aktivitäten wurde Mathias Häde zum so genannten Schienenkoordinator gewählt. Zu den zentralen Aufgaben dieses Ehrenamtes gehört es, die Kommunikation der örtlichen Gruppen überregional zu gewährleisten, ein- bis zweitägige Treffen vorzubereiten und verantwortlich durchzuführen sowie die eigene Struktur bei mehrmals jährlich stattfindenden Treffen der Bundes- und Schienensprecher zu vertreten. Er ist Mitbegründer des Landesverbands JES NRW und gehört von Beginn an dem Landesvorstand an. Mathias Häde beteiligt sich darüber hinaus auch an den jährlichen Aktionen zum 21. Juli, dem Nationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen. Hier ist er wesentlich an der Themensetzung sowie der Aufarbeitung politischer Inhalte für die Öffentlichkeitsarbeit beteiligt. Darüber hinaus pflegt er die Internetseiten von JES NRW, vertritt den Verband in Arbeitskreisen des Landes und ist zudem aktives Mitglied im Projektbeirat JES NRW 2.0. zur Vergabe der Landesmittel an regionale Projekte. Neben diesem ehrenamtlichen Engagement gelingt es ihm immer wieder, auch einzelne Mitglieder von JES zu unterstützen und sie zur Mitwirkung in der Selbsthilfe zu motivieren.
Marvin Deversi (Aidshilfe Bochum)
Marvin Deversi engagiert sich seit 2007 für die Aidshilfe Bochum. Sein Engagement begann als Schülersprecher der Bochumer Heinrich-Böll-Gesamtschule. Neben seinem beispielgebenden Einsatz für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben an seiner Schule machte er sich für eine intensive Auseinandersetzung mit HIV und Aids stark. Dies mündete in einer Konzeption zur Zusammenarbeit zwischen der Aidshilfe und Bochumer Schulen. Seither hat die Aidshilfe Bochum mit insgesamt 15 Schulen kooperieren können. Mehrere tausend Schüler*innen beschäftigten sich ausführlich mit Fragen der HIV-Prävention und sammelten zudem viele Spenden für die Aidshilfe. Marvin Deversi setzt sich über organisationale Grenzen hinweg für Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben, ein: So ist er auch bei der Rosa Strippe Bochum im schwul-lesbischen Aufklärungsprojekt SchLAu aktiv. Die bessere Vernetzung beider Vereine bewirkt das bestmögliche Angebot für die gemeinsame Zielgruppe. Darüber hinaus steht er für das Engagement junger Menschen in Aidshilfe. Mit 21 Jahren kandidierte er für den Vorstand der Aidshilfe Bochum. Als Vorstand setzt er sich heute dafür ein, dass Nachwuchsförderung in Aidshilfen kein Lippenbekenntnis sein darf, sondern immer selbstverständlicher werden muss. Er vermag es, seine Erfahrungen aus dem Schul- und Jugendbereich sowie sein Wissen aus dem Studium der Ökonomie authentisch und kompetent in die Vereinsarbeit einzubringen. Davon profitieren zunehmend auch der Landes- und Bundesverband.
Ulf-Arne Kristal (Aidshilfe Bielefeld)
Ulf-Arne Kristal engagiert sich seit vielen Jahren verantwortlich in seiner regionalen Aidshilfe sowie auf Landes- und Bundesebene. Seit Juni 1996 ist er Vorstandsmitglied der Aidshilfe Bielefeld, seit 1998 als 2. Vorsitzender des Vereins. Der Aidshilfe NRW und der Deutschen Aidshilfe stand der Sparkassenbetriebswirt über viele Jahre als Kassenprüfer zur Verfügung. Diese für viele unliebsame Tätigkeit übte er mit großer Sorgfalt, hoher Kompetenz und im konstruktiven Dialog mit den Verantwortlichen der Verbände aus. Nach der langjährigen Mitarbeit im Delegiertenrat der Deutschen Aidshilfe gehört er seit vergangenem Jahr dem Bundesvorstand an. Auch in der Aidshilfe Bielefeld liegt der Schwerpunkt seiner Tätigkeit im Bereich Finanzen. Die Finanzierung der Aidshilfearbeit wird nicht zuletzt durch die Stagnation öffentlicher Förderungen zunehmend komplexer. Ulfs fachliches Wissen zur Entwicklung neuer Fördermodelle und seine qualifizierte Einschätzung finanzieller Risiken ist für den Verein immens wichtig. Der Aufbau des Beschäftigungsprojektes Tierpension zur beruflichen Qualifizierung von Menschen mit und ohne HIV ist hierfür ein gutes Beispiel. Um das Projekt umzusetzen, bedurfte es nicht nur eines stimmigen Konzeptes und eines langen Atems im Kampf um den Standort, sondern auch eines Finanzierungsplans, der unterschiedliche Förderinstrumente und andere Einnahmemöglichkeiten kombiniert.
Andreas Fußhöller (Aidshilfe Düsseldorf)
Aus der Notwendigkeit heraus, Spenden für die Aidshilfearbeit zu akquirieren, gründete er 1994 mit anderen HEARTBREAKER, den Förderkreis der Aidshilfe Düsseldorf. Seit April 1997 ist Andreas Fußhöller ohne Unterbrechung als ehrenamtliches Vorstandsmitglied für den Verein aktiv. Durch sein langjähriges ehrenamtliches Engagement hat er maßgeblich zum Erfolg von HEARTBREAKER beigetragen. Seinen Beruf als Designer und seine Kontakte in die Kreativ-Szene Düsseldorfs nutzt er immer wieder, um Agenturen sowie Künstlerinnen und Künstler für die Anliegen der Menschen mit HIV und Aids zu begeistern. Zahlreiche Kampagnen für die Düsseldorfer Aidshilfe und HEARTBREAKER sind über ihn und mit ihm entstanden. Sein Herzensanliegen ist die Benefiz-Kunstauktion HEARTWORK. Die Veranstaltung anlässlich des Welt-Aids-Tags im Düsseldorfer K21 ist inzwischen zum wichtigsten und erfolgreichsten Benefiz-Event für die Anliegen von Menschen mit HIV und Aids in Düsseldorf geworden. Ohne sein kreatives, authentisches und kontinuierliches Engagement wäre dies nicht möglich geworden.
AG Öffentlichkeitsarbeit von POSITHIV HANDELN
Die Landesaerbeitsgemeinschaft POSITHIV HANDELN gründete Anfang 2013 eine ausschließlich aus Ehrenamtlichen bestehende Arbeitsgruppe, die es sich zur Aufgabe machte, in den Medien auf die Ziele von POSITHIV HANDELN aufmerksam zu machen. Darüber hinaus sollten mittels der herkömmlichen und der neuen Medien möglichst Viele zum Mitmachen bei der Aktion POSITIV – RESPEKT! zum ColognePride gewonnen werden. Mit großem Einfallsreichtum gelang es den Mitgliedern, Neuigkeiten, Informationen und Bilder kontinuierlich zu positionieren, um auf Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV im Alltag aufmerksam zu machen und Respekt für sie einzufordern. Bei der Parade schlossen sich insgesamt über 100 Teilnehmer*innen der Gruppe POSITIV – RESPEKT! an.
Ronny Heintze (Aidshilfe Bonn)
Durch sein langjähriges ehrenamtliches Engagement hat Ronny Heintze die Arbeit der Aidshilfe Bonn in besonderer Weise geprägt und darüber hinaus vieles bewegt. Er begann seine Arbeit im Bereich der Prävention in schwulen Lebenszusammenhängen. Durch seine offene und gewinnende Art gelingt es ihm, die unterschiedlichsten Gruppen zu erreichen. Seine einfühlsame und kompetente Beratung schafft Vertrauen bei vielen Interessierten und Ratsuchenden. Seit 2007 ist er Mitglied des Vorstands. Neben der Arbeit in der Szene setzt sich Ronny Heintze für die Qualitätsentwicklung in der Prävention und die Vernetzung der Engagierten in der Aidshilfe Bonn untereinander sowie mit anderen Organisationen auf Stadt- und Landesebene ein. Auch in der Öffentlichkeit repräsentiert er die Aidshilfearbeit und ihre Themen, wobei sein Engagement für das „National Model United Nations Project“ der Universität Bonn interessante Synergien ermöglicht. Sein Augenmerk als Vorstand gilt der nachhaltigen Finanzierung der Aidshilfe Bonn und ihrer strukturellen Verankerung in der Stadt, dem Ringen um den Stellenwert der Aidshilfearbeit sowie der Wertschätzung aller Engagierten im Verein. Ronny Heintze verkörpert für viele die Aidshilfe Bonn. Das lässt ihn aber nicht ruhen, alle Mitstreiter*innen dafür zu begeistern, gemeinsam die Aidsarbeit in der Bundesstadt auf gleichbleibendem Niveau zu halten und in Kooperation mit anderen Aidshilfen in der Rheinschiene sowie im Landesverband die Weiterentwicklung einer zeitgemäßen HIV- und Aidsprävention zu gewährleisten.
Manfred Müller † (Aidshilfe Bochum)
Viele Jahre engagierte sich Manfred Müller ehrenamtlich für die Interessen der Menschen mit HIV in der Aidshilfe Bochum. Anfang der 1990er Jahre war er Mitgründer der ersten Selbsthilfegruppe. Seit 2006 prägte er maßgeblich die dortigen Selbsthilfestrukturen und initiiert verschiedene Angebote. Neben der Organisation einer zeitgemäßen Aidsprävention waren ihm das Streiten für die Akzeptanz von HIV-positiven Menschen und somit die Vermittlung eines realistischen Bilds vom Leben mit HIV äußerst wichtig. 2012 verlieh er der Welt-Aids-Tags-Kampagne ein Gesicht und wurde damit einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Als Sprecher der Positivenselbsthilfe in Bochum wirkte er darauf hin, dass die Aidshilfe ihre Angebote an den Bedürfnissen von Menschen mit HIV ausrichtet und sie in die Gestaltung derselben einbezieht. Diesen partizipativen Ansatz vertritt Manfred Müller auch im Paritätischen Bochum. Darüber hinaus hat er oft andere Positive im Rahmen der ehrenamtlichen psychosozialen Begleitung in Krisen unterstützt. Für die Aidshilfe Bochum ist er somit eine Schlüsselfigur im Zusammenspiel von Primär- und Sekundärprävention sowie Ehrenamt, Selbsthilfe und Hauptamt. Als Sprecher von POSITHIV HANDELN NRW und Vorstandsmitglied des Netzwerk plus, als Mitarbeiter in verschiedenen Themengruppen der Deutschen Aidshilfe und als Interviewer bei dem bundesweiten Projekt „positive stimmen“ setzte er sich für eine breite Vernetzung der Menschen mit HIV ein und trägt dazu bei, neue Synergien und Ansätze zu schaffen, die das Leben mit HIV verbessern, Diskriminierung abschaffen und Gesundheit fördern. Dies alles verfolgt er selbstbewusst mit Beharrlichkeit, Mut, Offenheit und Einfühlungsvermögen. Durch sein Beispiel motivierte er viele ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter*innen der Aidshilfe.
Angelika Vogel (Aidshilfe Bielefeld)
Seit über 25 Jahren engagiert sich Angelika Vogel ehrenamtlich in der Aidshilfe Bielefeld. In den Anfangsjahren brachte sie als Ärztin unverzichtbares medizinisches Fachwissen in die Aidshilfearbeit ein und trug durch ihre beruflichen Kontakte maßgeblich zur Vernetzung der Aidshilfe Bielefeld in das Gesundheitssystem der Stadt bei. Die adäquate medizinische Versorgung und die gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit HIV sowie die Arbeit der Aidshilfe sind ihr eine Herzensangelegenheit. Seit über 15 Jahren ist sie Vorstandsvorsitzende des Vereins. Gerade in den schwierigen Phasen der Vereinsgeschichte war ihre fachliche, kommunikative und soziale Kompetenz von großer Bedeutung, so etwa für das Projekt zur Gesundheitsförderung für Drogen gebrauchende Frauen und für die Tierpension. Ohne Angelika Vogel und ihr Verhandlungsgeschick, ihre fachliche und sachlicheArgumentation sowie ihre offene und kooperative Art hätte die Aidshilfe Bielefeld die langwierigen Konflikte nicht bewältigen und viele Projekte nicht realisieren können. Für viele Menschen mit HIV ist Angelika Vogel eine wichtige Ansprechpartnerin, nicht nur in medizinischen Fragen. Viele Vereinsmitglieder, Klient*innen und die Mitarbeiter*innen der Aidshilfe Bielefeld schätzen ihre aufgeschlossene und vorurteilsfreie Herangehensweise an neue Herausforderungen.
Team von "Paul & Etienne" (Aidshilfe Köln)
Mehr als 25 Ehrenamtliche der Aidshilfe Köln wirkten an der Inszenierung „Schwuler Geschichten“ mit, die online unter paul-und-etienne.de zu sehen sind. Im September 2011 startete Check Up, der Herzenslustknotenpunkt der Aidshilfe Köln, das neue multimediale Präventionsportal paul-und-etienne.de. Hier erzählen der 24-jährige Etienne und der 32-jährige Paul alltägliche Erlebnisse aus dem schwulen Leben in der Großstadt. So unterschiedlich die Charaktere augenscheinlich sind, so treffen sie in den Irrungen und Wirrungen ihres (Sex)-Lebens auf die gleichen Fragen: Wie man mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten umgeht und wie man sich vor ihnen schützen kann. Die Ehrenamtlichen beteiligten sich an der Konzeption des Filmprojekts, an der Auswahl der Themen und einer Evaluation. Alle Rollen in den Filmen wurden mit ihnen besetzt. Die Hauptdarsteller und Nebendarsteller investierten über Monate hinweg viel Engagement und Kreativität. Sie geben dem Projekt nicht nur ein Gesicht in der Öffentlichkeit, durch ihre Identifikation mit den Rollen wirken die Filme besonders authentisch. Alle Darsteller sind in Köln nicht unbekannt, alle Drehorte sind Kölner Szeneorte. Alle Locations wurden für die Dreharbeiten kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Filme des Projekts setzen Maßstäbe, sie sind hoch aktuell und erzählen unkompliziert von allem, worauf man heute als schwuler Mann treffen kann. Ohne den enormen ehrenamtlichen Einsatz des Teams von Check Up hätte dieses innovative Präventionsprojekt nicht realisiert werden können.
Georg Roth (Köln)
Seit 30 Jahren engagiert sich Georg Roth ehrenamtlich in zahlreichen Bereichen der Schwulen- und Aidsarbeit. Sein Engagement für die Aidshilfe und für Menschen mit HIV und Aids gemeinsam mit TRIVIATAS, dem 1. Schwulen Männerchor, den er 1982 mit gegründet hatte, war richtungsweisend. Außerdem war er Gründungs- und Vorstandsmitglied des ersten Kölner Schwulen-und Lesbenzentrums SCHULZ sowie Gründungsmitglied der Aidshilfe Köln. Georg Roth, Gründungsmitglied und ehemaliger Landesvorsitzender der Aidshilfe NRW, war gemeinsam mit Dirk Bach und Volker Beck einer der ersten Präventionsbotschafter der Herzenslust-Kampagne. Seither hat er die Arbeit von Herzenslust immer wieder durch Auftritte unterstützt. Sein ehrenamtliches Engagement in der Schwulenbewegung fand eine gleichermaßen unterhaltsame wie kritische Fortsetzung in seiner Figur Sister George. Als plaudernde Krankenschwester ist er inzwischen zu dem Markenzeichen des gemeinsamen CSD-Empfangs der Aidshilfe NRW und des Schwulen Netzwerks NRW geworden. Als Präventionsbotschafter der Kampagne „Ich weiß was ich tu“ der Deutschen Aidshilfe gibt er auch bundesweit der schwulen Präventionsarbeit ein prägnantes Gesicht. Als eine herausragende Persönlichkeit steht Georg Roth für das beherzte und nachhaltige Engagement schwuler Männer bei der Bewältigung der Aidskrise. Männer wie er haben dazu beigetragen, dass es in der schwulen Community ein hohes Bewusstsein für HIV, Aids und andere sexuell übertragbare Infektionen und einen verantwortlichen Umgang damit gibt.
Ehrenamtliche des Herzenslust-Teams bei den Gay Games 2010
Mehr als 100 Ehrenamtliche aus ganz NRW wirkten bei den gemeinsamen Präventionsaktionen von Herzenslust NRW und IWWIT, der bundesweiten Präventionskamapgane der Deutschen Aidshilfe, anlässlich der Gay Games 2010 in Köln mit. Unter dem Motto „Fairplay“ war das Präventionsteam bei der großen Eröffnungsfeier im RheinEnergie-Stadion und der Abschlussveranstaltung im Tanzbrunnen präsent. Auch während der Wettkampftage waren die Ehrenamtlichen rund um die Uhr unterwegs, um die vielen Tausend aktiven Sportlerinnen und Sportler sowie alle Gäste bei den Sportveranstaltungen, den allabendlichen Partys oder in den Villages mit personalkommunikativen Aktionen zu erreichen. Die hohe Zahl von 50.000 verteilten Cruisingpacks steht für die vielen Tausend persönlichen Kontakte und Gespräche, die durch die Ehrenamtlichen zustande kamen. Neben der deutschen, englischen, französischen, spanischen und polnischen kamen dabei auch weitere Sprachen zum Einsatz, um sich über Safer Sex und Fragen zur sexuellen Gesundheit auszutauschen. Darüber hinaus gaben die Ehrenamtlichen Auskunft über die Kölner Szene und Vieles mehr. Sie präsentierten sich und damit Köln und Nordrhein-Westfalen als herzliche Gastgeber. Alle Ehrenamtlichen haben mit ihrem Engagement ganz erheblich zum Erfolg der Aktion beigetragen. Die ehrenamtliche Arbeit bei den Gay Games setzte neue Maßstäbe in Deutschland und begeisterte viele Menschen aus aller Welt, die in Köln zu Gast waren.
Kornelia Hocke (AIDS-Hilfe Leverkusen)
Seit über 20 Jahren engagiert sich Kornelia Hocke kontinuierlich in der AIDS-Hilfe Leverkusen. Mit ihrem Engagegement für Menschen mit HIV und Aids, für Prävention und Öffentlichkeitsarbeit trägt sie auf unverzichtbare Weise dazu bei, die Themen HIV und Aids immer wieder ins Bewusstsein zu bringen. Als Gründungsmitglied und langjähriges Mitglied im Vorstand der AIDS-Hilfe Leverkusen trug sie maßgeblich dazu bei, dass eine erfolgreiche Vernetzung und der Aufbau tragfähiger Kooperationen des Vereins mit freien Trägern und der Stadt Leverkusen realisiert werden konnten. Über Infektionswege zu informieren, Aufklärungsarbeit für Jugendliche anzustoßen und zu realisieren sowie Solidarität mit und Akzeptanz von Menschen mit HIV kontinuierlich einzufordern, sind weitere zentrale Anliegen ihres persönlichen Engagements. Darüber hinaus zeigt sie einen unermüdlichen Einsatz für die Belange HIV-positiver Menschen und deren Begleitung und Betreuung bei Problemen, die HIV und Aids im Alltag mit sich bringen. Mit ihrem langjährigen Einsatz und ihrer unermüdlichen Motivation hat Kornelia Hocke die Arbeit der AIDS-Hilfe Leverkusen stark geprägt und immer wieder deutlich gemacht, wie sich gesellschaftliche und soziale Verantwortung kontinuierlich und erfolgreich realisieren lässt.
Thomas Schachten (Aidshilfe Duisburg/Kreis Wesel)
Seit langem engagiert sich Tom Schachten bei POSITHIV HANDELN NRW und im Rahmen der landesweiten Präventionskampagne Herzenslust. Damit trägt er immer wieder dazu bei, die Interessen HIV-Positiver in die Konzeption neuer Präventionsansätze der Aidshilfe NRW zu integrieren. Er steht damit für eine innovative Weiterentwicklung unserer Arbeit. Als offen positiv lebender schwuler Mann fordert er eine zeitgemäße Auseinandersetzung und einen selbstverständlichen Umgang mit HIV und Aids. Darüber hinaus war er einer der ersten Health-Supporter in der virtuellen Präventionsarbeit und begleitete von Anfang an das Herzenslustprojekt Beratung und Test (BuT). Sein persönliches Know-how und sein Anspruch an eine konstruktive Auseinandersetzung mit der HIV-Infektion, gerade in der schwulen Szene, geben immer wieder wichtige Impulse gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV. Die Idee, HIV-Positive als Buddys in das landesweite BuT-Projekt mit einzubeziehen, geht im wesentlichen auf ihn zurück. Tom Schachten steht für eine erfolgreiche Verknüpfung von Prävention und Positiven-Selbsthilfe und zeigt diese als Herzenslust-Mitarbeiter der Aidshilfe Duisburg/Kreis Wesel und langjähriges Mitglied bei POSITHIV HANDELN NRW durch sein überzeugendes, beharrliches, tatkräftiges und idealistisches Handeln.
Nina Marxen und Walbrodt (VISION)
Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement haben Nina Marxen und Walbrodt vieles bewegt und gaben damit Anstöße für die Arbeit der Aidshilfe NRW. Ihr Kunstprojekt „Achtung – Verachtung“, das sie in Zusammenarbeit mit dem ehem. Junkie-Bund Köln, heute VISION, umsetzten, stieß nicht nur im sozialen Brennpunkt Köln-Kalk auf große Resonanz, sondern fanden weit über die Stadtgrenzen Kölns vielfache Beachtung. Ihr Anliegen, mit den Mitteln der bildenden Kunst die Integration und das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen zu fördern, zu denen selbstverständlich auch Drogen gebrauchende Menschen gehören, spiegelt eine Leitidee der Junkie-Selbsthilfe wider. Die Künstler*innen stellten unkommentiert drei weiße Wände an prägnanten Standorten des Stadtteils Kalk im Freien auf. Damit provozierten sie große Teile der Bevölkerung, gaben aber zugleich vielen Bürger*innen einen Gestaltungsspielraum und ermutigten sie zur Kreativität. Vom Heilen mutwillig zugefügter „Wunden“ durch „Trostpflaster“ in Form von frei formulierten kreativen Gedanken, über die Gestaltung einer Traumlandschaft, fröhliche Kinderzeichnungen bis hin zum intensiven Dialog per Bild- und Textnachrichten reichten die Gestaltungsweisen der drei Wände. Anlässlich der Abschlussveranstaltung des Kunstprojekts „Achtung – Verachtung“ wurde auf die Bedeutung von Kommunikation, bewusster Wahrnehmung von Orten und Menschen sowie der Gestaltungskraft einer „bunten Vielfalt“ in der Bevölkerung hingewiesen. Zu dieser Vielfalt gehören in Köln-Kalk auch von HIV und Hepatitis bedrohte und betroffene Drogen gebrauchende Menschen. Die Erfahrung mit HIV und Aids haben uns gelehrt, dass Kommunikation das wichtigste Instrument ist, um Vorurteile abzubauen und Verständnis und Akzeptanz für unterschiedliche Lebensstile zu entwickeln. Die beiden Künstler haben es verstanden, Menschen unterschiedlicher Lebenswelten miteinander in Kontakt zu bringen und überführten damit das Thema Drogengebrauch aus der gesellschaftlichen Schmuddelecke in die öffentliche Diskussion.
Harald Schüll (Aidshilfe Düsseldorf)
Durch sein langjähriges Engagement hat Harald Schüll die Arbeit der Aidshilfen in besonderer Weise geprägt und vieles bewegt. Er hat 1985 mit vier Mitstreitern die Aidshilfe Düsseldorf gegründet und aufgebaut, hat in bald 25 Jahren die verschiedensten Tätigkeiten im Verein ausgeübt und ist seit 1996 als Vorstand aktiv. Als offen lebender HIV-Positiver ist Harald Schüll ein Vorbild und macht all denen Mut, die sich mit ihrer Infektion oder Aidserkrankung zurückziehen und vereinsamen. Darüber hinaus engagiert er sich konsequent und klar in der Prävention. Besonders für Jugendliche und junge Erwachsene ist er immer wieder Dialogpartner, der eine offene und unverkrampfte Begegnung ermöglicht, Vorurteile abbauen hilft und bei jungen Menschen eine nachhaltige Motivation für den eigenen Schutz vor einer HIV-Infektion mitbewirkt. Durch sein Beispiel und seine interessierte Präsenz motiviert er viele ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter*innen der Aidshilfe. Harald Schüll gibt HIV und Aids in Düsseldorf und weit darüber hinaus ein Gesicht und verschafft dadurch der Aidshilfearbeit in Nordrhein-Westfalen Gehör. Mit seinem selbstverständlichen Engagement kämpft er selbstbewusst für Solidarität und Akzeptanz und trägt damit dazu bei, dass sich HIV-Positive nicht verstecken, sondern als gleichberechtigten Bestandteil unserer Gesellschaft verstehen.
Rolf Ringeler † (Aidshilfe Duisburg/Kreis Wesel)
Rolf Ringeler, Erzieher und Fachlehrer für körperlich und geistig Behinderte, hat durch sein langjähriges ehrenamtliches Engagement hat Rolf Ringeler die Arbeit der Aidshilfen in besonderer Weise geprägt und vieles bewegt. Er ist als Vorstand der Aidshilfe Duisburg/Kreis Wesel und als Mitglied des Delegiertenrats der Deutschen Aidshilfe aktiv. Auf Landesebene engagiert er sich seit vielen Jahren in unserer Landesarbeitsgemeinschaft POSITHIV HANDELN NRW, die sich als Interessenvertretung von Menschen mit HIV und Aids in Nordrhein-Westfalen sowie als Impulsgeberin unserer Kampagne POSITHIV HANDELN NRW versteht. Durch sein Einfühlungsvermögen und sein kommunikatives Geschick ist es Rolf Ringeler immer wieder gelungen, neue Interessierte in die landesweite Positivenselbsthilfe einzubinden. Seine Überzeugungskraft trägt dazu bei, immer wieder Menschen mit HIV und Aids, aber auch Kooperationspartner*innen von außen für die Ziele der Selbsthilfe zu gewinnen. Rolf Ringeler trägt mit seinem besonderen sozialen Engagement dazu bei, dass sich HIV-positive Menschen, die aufgrund ihrer Infektion oder Erkrankung von Diskriminierung und Stigmatisierung bedroht sind, als gleichberechtigten Bestandteil unserer Gesellschaft begreifen.
A-Team (AIDS-Hilfe Bergisch Gladbach)
Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement haben die bis zu fünfzehn Jugendlichen, die sich vor zwei Jahren zum A-Team der AIDS-Hilfe Bergisch Gladbach zusammen geschlossen haben, vieles bewegt. Unbelastet von der Aidskrise der 80er Jahre und als "Kinder der Aufklärungswelle" der 90er Jahre setzen sie sich unbefangen damit auseinander, wie sie möglichst viele Jugendliche ihrer Altersgruppe mit den Fragestellungen rund um HIV und Aids erreichen. Mit ihren Aktionen, die von Diskussionsrunden über Infotische bis hin zur Realisierung eines Theaterstücks reichen, regen sie die Auseinandersetzung mit HIV und Aids bei den jungen Menschen in ihrem Umfeld an und fördern somit Akzeptanz und Solidarität. Um die Beschäftigung mit den Risiken einer HIV-Infektion und den Folgen einer Aidserkrankung vor allem in Schulen interessanter zu machen und zu erleichtern, arbeitet die Gruppe gemeinsam mit der Jugendfilmwerkstatt in Köln an der Verfilmung ihres Theaterstücks "GegenGewicht". Dieses Stück, das die Gruppe selbst geschrieben und szenisch umgesetzt hat, zeigt die unterschiedlichen Reaktionen der Umwelt auf die HIV-Infektion eines Einzelnen. Mit dem Theaterstück und mit der Verfilmung gibt das A-Team ein Beispiel für eine altersgerechte Prävention in Schulen und mit Jugendlichen und damit für eine innovative Aidshilfearbeit.
Cori Obst (Wuppertal)
Cori Obst, stolze Mama einer Tochter. Studium der Theologie, Philosophie und Germanistik an der Uni in Wuppertal. Später Studium in Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation („Werbefuzzitum“) an der HdK Berlin, heute UdK (Universität der Künste). Wuppertaler Lokalpatriotin. Eben ein echtes Mädel aus’m Tal und vom Ölberch. Dem in Elberfeld versteht sich! Seit zwei Jahren erst wieder zurück in der geliebten Heimat, dem Bergischen Land, nach jahrelanger „Untreue“ in unserer Bundeshauptstadt. Zurück und zur Ruhe gesetzt ist sie jetzt Rentnerin. Seit Halloween 1991 (der eigenen HIV-Diagnose) engagiert im Aidskontext, lokal, bundesweit und international tätig in verschieden Bereichen und Funktionen. Überwiegend jedoch für den Bereich „Frauen und Aids“. Darüber hinaus Biertrinkerin, leidenschaftliche Autofahrerin (trotz Mitglied bei den Grünen), Fußballfan, Tänzerin, temporäre Filmemacherin und gaanz wichtig: DJane. Denn: God is a DJ! Ihr Engagement im Bereich „Frauen und Aids“: Aufbau des Frauenreferates in der AIDS-Hilfe Wuppertal und lange Inhaberin der extra dafür geschaffenen Stelle als Frauenreferentin. Aufbau und Umsetzung des Frauenbereiches und -Referates der Deutschen Aidshilfe. Gründungsmitglied des Netzwerks „Frauen und Aids“. Mitbegründerin der ICW (International Community of Women living with HIV/AIDS) und dem GNP+ (Global Network of People living with HIV/AIDS). Mitglied im Delegiertenrat der Deutschen Aidshilfe, sowohl für das Land NRW (als Vorstandsmitglied der Aidshilfe NRW) als auch für das Netzwerk „Frauen und Aids“. Konzeption sämtlicher Printmedien zum Thema „Frauen“ der Deutschen Aidshilfe sowie die Konzeption, Organisation und Durchführung verschiedener Tagungen, Veranstaltungen, Kongresse, Seminare, etc. Verschiedene Beiträge zu jeweils aktuell politischen Themen im Frauenbereich. Erste öffentlich „positive“ Frau im deutschen Fernsehen und erste deutsche Positive mit Schwangerschaft und Kind (negativ).
Jacek Marjanski (rubicon Köln)
Geboren wurde Jacek Marjanski am 5. August 1965 in Polen und lebt seit nunmehr 20 Jahren in Deutschland. Das Studium der Architektur absolvierte er an der Technischen Hochschule in Lodz und an der Technischen Hochschule in Darmstadt. Er arbeitet derzeit selbständig in dem Bereich Gestaltung für Architektur und Grafik und ist Mitarbeiter des rubicon, Beratungszentrums für Lesben und Schwule in Köln, in den Bereichen interkulturelle Arbeit, Migration und internationale Kontakte. Mit seinem ehrenamtlichen Engagement hat Jacek Marjanski die Arbeit der Aidshilfe NRW in besonderer Weise geprägt und vieles bewegt. Vor dem Hintergrund eigener Migrationserfahrungen ist ihm die Zusammenarbeit und Vernetzung von und mit Gruppen lesbisch-schwuler Migrantinnen und Migranten aus Nordrhein-Westfalen sowie aus Krakau und anderen europäischen Städten ein Herzensanliegen. Seine Motivation ist der Dialog und Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, ohne dabei in einem starren Nationalitätendenken zu verharren. Als ehemaliger Vorstand des Schwulen Netzwerks NRW gab er starke neue Impulse für ein dynamisches Kulturverständnis, die in Köln zur Gründung des Projekts "baraka" für Lesben und Schwule mit Migrationshintergrund führten.
Jacek Marjanskis persönliche Kontakte nach Polen führten zur Unterstützung dortiger Präventions- und Emanzipationsprojekte durch den Landesverband. So konnte die Aidshilfe NRW den Herausforderungen und Chancen durch die Öffnung der Europäischen Union in den europäischen Osten konkret mit ihrem Engagement in Krakau und anderen polnischen Städten begegnen.
