Selbsthilfe gut vernetzt
Die Gesundheitsselbsthilfe NRW, früher auch Wittener Kreis genannt, ist ein Zusammenschluss von großen und kleinen Selbsthilfe-Landesverbänden. Davon sind rund 90 Prozent Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW. Die Selbsthilfe-Landesverbände sind dabei jeweils das Dach für örtlich aktive Selbsthilfe-Gruppen. Mit den Selbsthilfe-Gruppen finden Menschen zu einer Vielzahl von Gesundheitsthemen und Erkrankungen Orte für Information und gegenseitigen Austausch mit anderen Betroffenen.
Obwohl die Gesundheitsselbsthilfe NRW 1992 als sogenannter Facharbeitskreis der Gesundheitsselbsthilfe und -förderung im Paritätischen NRW gegründet wurde, reicht sie in ihrer Struktur und in ihrer Reichweite weit über den Verband und seine Mitgliedsorganisationen hinaus. Sie ist Ansprechpartnerin für Krankenkassen, Ärzteschaft und Politik und vertritt die Interessen von Menschen, die sich in ärztlicher Behandlung befinden, in verschiedenen Gremien auf Landesebene wie etwa in der Landesgesundheitskonferenz.
Kern der Gesundheitsselbsthilfe ist die gegenseitige Beratung der Betroffenen und der gleichberechtigte Austausch mit anderen Akteur*innen des Gesundheitswesens. Um eine optimale Versorgung zu sichern, braucht es beides: die Selbsthilfe mit ihrem „gelebten Wissen“ einerseits und die Anbieter*innen im Gesundheitssektor, wie beispielsweise die Ärzteschaft, mit ihrem „erlernten Wissen“ andererseits. Der Paritätische NRW macht sich stark für die Interessen der Menschen in ärztlicher Behandlung und für die Weiterentwicklung der Selbsthilfe als eine tragende Säule im Gesundheitswesen. Themen der Zukunft sind dabei zum Beispiel die Organisation von Patient*innenbeteiligung, die gleichberechtigte Kommunikation zwischen behandelnder und behandelter Person, E-Health und Datenschutz sowie die Entwicklung neuer Instrumente für die Gewinnung von Nachwuchs in der Selbsthilfe.